Deutsche Spenden ermöglichen vielen Slumfamilien den Weg aus der Armut!

Wie verteilt man möglichst nachhaltig und gerecht Spendengelder an Menschen, die alle in tiefster Armut leben? Wie können Neid und Konflikte im Slum vermieden werden? Wie können mit einem begrenzten Budget für möglichst viele Menschen die Lebensbedingungen verbessert werden?

 

Viele dieser Fragen mussten gelöst werden, bevor CDS mit dem Patenschaftsprojekt beginnen konnte. Ziel des Projekts ist es, Slumfamilien das Startkapital in Form eines unverzinsten Darlehens zu geben, um ihnen den Aufbau einer wirtschaftlichen Existenz zu ermöglichen und somit ihre Lebens- umstände nachhaltig zu verbessern. Die finanzielle Unterstützung für dieses Programm leisteten deutsche Sponsoren, die jeweils 200 € an CDS spendeten.

Im Vergleich zu herkömmlichen Patenschaften anderer Organisationen, wo ausschließlich Kinder durch monatliche Beiträge der Spender gefördert werden, gibt dieses Projekt mit Hilfe eines einmaligen Beitrags der gesamten Familie die Chance auf eine bessere Zukunft. Um die Transparenz der Mittelverwendung zu erhöhen und eine Beziehung zwischen Spender und Patenfamilie aufzubauen, erhalten die Spender regelmäßige Berichte über die Entwicklung „ihrer” Slumfamilien. Auf Wunsch kann die Patenschaftsfamilie in Indien auch persönlich besucht werden.

 

Aufgrund der schweren Flutkatastrophe in Gujarat im Juni, konnte mit dem Projekt erst am 20. Juli 2005 begonnen werden. Durch die jahrelange Arbeit im Slum kennt Manoj Macwan die Bedürftigkeit und Fähigkeiten der Menschen sehr gut. Anhand der Kriterien Ehrlichkeit, Vertrauenswürdigkeit und gesellschaftliches Engagement im Slum wurden vorerst zehn Patenschaftsfamilien ausgewählt. In ausführlichen Gesprächen wurden die Familien über die Idee des Projekts, ihre Rechte und Pflichten informiert. Zur gegenseitigen Unterstützung bilden die Slum-Familien eine Gemeinschaft, in der sie alle Probleme lösen. Erst wenn die gemeinsame Lösungsfindung nicht möglich ist, schaltet sich CDS ein.

Zuvor hatte CDS den Familien zehn Tage Zeit gegeben, einen Plan für die Verwendung des Darlehens aufzustellen, in dem die Wahl der Tätigkeit sowie notwendige Informationen zur Umsetzung dargelegt werden sollten. Auf Grundlage dessen wurde mit jeder Familie ein Patenschaftsvertrag geschlossen. Viele Familien entschieden sich für den Kauf eines Handwagens, um in den Handel mit Obst und Gemüse einzusteigen. Andere suchten sich ihre Beschäftigung im An- und Verkauf von recyclebarem Müll. Die Familien arbeiten sieben Tage in der Woche.

 

Das zinslose Darlehen soll innerhalb von zwei Jahren zurückgezahlt werden. Damit möglichst viele Slumfamilien schnell in den Genuss der deutschen Spenden kommen, sammeln täglich zwei freiwillige Helfer, die selbst im Slum leben und seit Jahren die Arbeit von CDS tatkräftig unterstützen, kleine Geldbeträge ein. Dabei gilt es mindestens zehn Rupie (ca. 0,20 €) pro Tag abzugeben. Falls mehr Geld vorhanden ist, kann die Familie auch einen größeren Betrag zurückzahlen. „Es bedarf einiger Monate bis die Familien in ihrem Geschäft Fuß gefasst haben. Aus diesem Grund halten wir die Beträge zur Abzahlung des Darlehens am Anfang gering. Damit die vollständige Rückzahlung nach zwei Jahren trotzdem gelingt, werden wir ab dem 7. Monat den Betrag erhöhen“, erklärt der Projektleiter Manoj Macwan.

Begonnen wurde das Projekt mit zehn Familien aus dem Plastikslum. Schon bald konnte Manoj Macwan eine positive Bilanz ziehen: „Alle vierzehn Familien sind sehr zufrieden mit ihrer Tätigkeit. Täglich fragen neue Familien nach einem Startkapital. Auch die Form der Rückzahlung durch tägliche, kleine Beträge kommt den Menschen sehr entgegen.“ So konnte das „Families help Families Projekt“ auch bereits ein halbes Jahr später einer Verdopplung der seiner unterstützten Familien feststellen. Um Neid und Missgunst zu verhindern motiviert Manoj die Slumbewohner, die Familien zu unterstützen, damit sie problemlos das Darlehen abzahlen können und mit dem Geld weiteren Familien geholfen werden kann.

 

Inzwischen ünterstützen 27 deutsche Familien und zwei indische Sponsoren Slumfamilien aus dem Plastikslum und aus dem Handwerkerslum, in dem das Patenschaftsprojekt Anfang 2006 ebenfalls gestartet wurde.

 

Ein herzliches Dankeschön gilt unseren zahlreichen Sponsoren.

 

Wenn auch Sie eine Patenschaft übernehmen und mit einem einmaligen Beitrag von 200€ die Lebensverhältnisse einer Slumfamilie nachhaltig verbessern möchten, dann melden Sie sich bitte bei Familie Eckert.

Sie können selbst entscheiden, wie intensiv Sie in die Zukunft ihrer Patenschaftsfamilie involviert werden möchten. Des Weiteren ist Ihnen die Erwähnung auf unserer Homepage frei gestellt. Auch „stille” Sponsoren sind stets willkommen.